Krankenkasse: Welche Zusatzversicherungen sind nötig?

Notfalltransport

Wer sich in der Schweiz krankenversichert, muss eine obligatorische Grundversicherung abschliessen und kann diese mit Zusatzversicherungen ergänzen. Mehr als 80 % aller Schweizer schliessen eine Zusatzversicherung ab. Das macht Sinn – Immerhin können ohne die Zusätze mögliche Notfälle enorm teuer werden. Doch Zusatzversicherungen gibt es so viele – welche sind denn nun wirklich nötig?

So funktionieren Grund- und Zusatzversicherung bei den Schweizer Krankenkassen

Nach einem schweren Unfall nicht in ein Spital eingeliefert werden? In der Schweiz unvorstellbar. Zum Glück. In der Schweiz ist die Bevölkerung durch die obligatorische Grundversicherung für das Wichtigste versichert. 

Nun gibt es im Schweizer Grundversicherungssystem vier grosse Lücken. Sind diese nicht gefüllt, kann das im Fall der Fälle sehr teuer werden. So teuer, dass einem normalen Durchschnittsbürger unter Umständen eine Rechnung von mehreren Zehntausend oder gar Hunderttausend Franken in’s Haus flattert.

Und all das, weil dieser Bürger sich eine ergänzende Zusatzversicherung von 10.- bis 20.- sFr. nicht leisten wollte.

Mit der Grundversicherung und der Zusatzversicherung, welche diese Lücken abdeckt, ist ein Schweizer in der Regel gut versichert. Durch weitere ergänzende Zusatzversicherungen können dann noch individuelle Bedürfnisse und das persönliche Risiko gedeckt werden.

Die vier grossen Lücken in der Schweizer Grundversicherung

Die Deckung der Grundversicherung hat vier grosse Lücken für den Durchschnittsbürger:

Erste Lücke in der Grundversicherung: Nottransporte

Nottransporte sind nicht ausreichend durch die Grundversicherung gedeckt. Du denkst jetzt vielleicht: “Das brauche ich sowieso niemals.” Und das hoffen wir auch. Das Problem ist das unwahrscheinliche Risiko, dass du trotzdem eines Tages einen Nottransport benötigst. Dieser kostet mehrere Zehntausend Franken. Und die Grundversicherung zahlt maximal 500.- sFr. an einen Nottransport. Dabei ist es egal, ob der Nottransport per Ambulanz oder Helikopter erfolgte.

Falls du Gönner der Rega bist, kannst du im Notfall auf einen Transport zählen. Nicht aber auf eine Deckung der immensen Kosten. Die Haltung der Rega sieht folgendermassen aus:

Als Dank für diese Unterstützung kann die Rega nach ihrem Ermessen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Gönnerinnen und Gönnern die Kosten für die nachfolgend aufgeführten und von ihr selbst erbrachten oder von ihr organisierten Hilfeleistungen teilweise oder ganz erlassen, falls Versicherungen oder andere Dritte nicht leistungspflichtig sind und für die Kosten des Einsatzes nicht oder nur teilweise aufkommen müssen.

Es macht ohne Vorbehalt Sinn, Gönner bei der Rega zu sein. Die Kosten für Einsätze werden jedoch nur in sehr seltenen Fällen übernommen.

Zweite Lücke in der Grundversicherung: Zusätzliche Medikamente

Die Grundversicherung deckt nur ausgewählte Medikamente. Davon sehr viele. Leider existiert noch eine Liste von Medikamente, welche nicht gedeckt sind. Und diese Liste ändert am laufenden Band. Das kann durchaus ins Geld gehen, wenn du regelmässig Medikamente benötigst, die nicht gedeckt sind und in der Apotheke 40.- sFr. kosten. Das kann dich leicht mehrere Tausend Franken im Jahr kosten.

Dritte Lücke in der Grundversicherung: Rückführungen in die Schweiz

Da die Schweiz für die Bewohner obligatorisch ist, sparen die Kassen bei der Auslandsdeckung aus verständlichen Gründen. Gar nicht gedeckt ist die Repatriierung, also die notfallmässige Rückführung in die Schweiz. Das kommt in den Ferien häufiger vor, als du vielleicht denkst. Das Problem dabei. wenn dieser unwahrscheinliche Fall eintritt: Ein Ambulanz-Jet kann dich bis zu Hunderttausend Franken kosten.

Vierte Lücke in der Grundversicherung: Notfallbehandlung in einem Spital

In der Grundversicherung sind Notfallbehandlungen zum doppelten Tarif der Schweizer Behandlung gedeckt. Das tönt im ersten Moment nach einer fantastischen Deckung.

Es gibt jedoch drei Tücken:

  1. In den jeweiligen Ländern gelten Kostenbeteiligungen, welche in der Grundversicherung nicht gedeckt sind.
  2. In einem Notfall kannst du das Spital nicht frei wählen und häufig wirst du im Moment der Not in ein Privatspital gebracht oder in einer Privatabteilung behandelt. Die Kosten werden dann den gedeckten Tarif bei weitem überschreiten.
  3. Spitalkosten unterscheiden sich von Land zu Land. Immense Kosten entstehen Ländern wie Japan, Kanada, Singapur und USA. Im Fall einer Spitalbehandlung in einem dieser Länder, werden dich die Kosten in Existenzschwierigkeiten bringen. Der doppelte Tarif der Schweizer Kosten liegt weit unter den Kosten, die in diesen Ländern anfallen.

Fazit: Die Zusatzversicherung, welche dieser vier Risiken abdeckt, ist unbedingt nötig

Die meisten Krankenkassen decken diese vier Haupt-Risiken mit einem einfachen Zusatz-Paket. Darum folgt hier nach langer Rede und kurzem Sinn die Antwort auf die Frage, welche Zusatzversicherungen nötig sind:

Genau jene Zusatzversicherung ist nötig, die dich gegen diese vier Risiken versichert.

Der Grund ist nicht der, dass diese Leistungen so häufig benötigt werden. Sondern der Grund ist, dass falls diese benötigt werden, die Kosten immens hoch sind. Und sie können selbst einen Schweizer in Existenznot schlittern lassen.

Deshalb raten wir immer dazu, sich gegen diese Risiken zu versichern. Denn – und das ist das beste – sie sind nicht teuer.

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